Nichts ist für Angestellte schwieriger, als ein Vorgesetzter, der über jede Kleinigkeit auf dem Laufenden bleiben möchte. Laut einer Umfrage von Trinity Solutions haben 79 % schon einmal einen Micromanager als Vorgesetzten gehabt. Ungefähr 69 % haben aufgrund von Micromanagement über einen Jobwechsel nachgedacht und 36 % haben dies tatsächlich schon getan. 71 % gaben zudem an, dass Micromanagement ihre Job Performance negativ beeinflusst und 85 % gaben an, dass ihre Motivation unter diesem Verhalten leiden würde.

Sind Sie Teil dieser doch erschreckend hohen Zahlen? Haben Sie schon einmal Micromanagement erlebt oder erleben Sie es derzeit? Denken Sie darüber nach, ob Sie evtl. selbst Ihre Mitarbeiter so führen?

Dann sind Sie auf dieser Blogseite richtig. In diesem Artikel erhalten Sie eine genaue Definition, sowie Informationen rund um mögliche Folgen. 

Definition von Micromanagement

Micromanagement bezeichnet eine Verhaltensweise, die durch häufige Kontrollen der Mitarbeiter, sowie fehlendem Vertrauen geprägt ist. Meistens kommt zudem Perfektionismus hinzu, der dazu führt, dass Aufgaben häufig selbst erledigt werden, anstatt Sie zu delegieren. Vor allem neue Manager sollen angeblich sehr dazu neigen. Jedoch auch berühmte Manager, wie Steve Jobs waren nicht immer immun gegen diese Verhaltensweise.

Die negativen Folgen von Micromanagement – Der Teufelskreis

Micromanagement ist sehr gefährlich für das Verhältnis zwischen dem Vorgesetzten und den betroffenen Mitarbeitern. Die Botschaft lautet implizit: „Ich vertrau dir nicht“. Dieses Misstrauen und die damit einhergehende Kontrolle führt zu einem Absinken der Arbeitsmoral. Ein Teufelskreis entsteht, wie im Bild unten abgebildet.

Misstrauen steigt Misstrauen der Führungskraft führt zu gesteigertem Bedürfnis nach Kontrolle. Details und Dtatusupdates (1)

Sie sehen, dass durch solch ein Misstrauen geleitetes Verhalten in Kombination mit hoher Detail-Orientierung zu einer Abwärtsspirale führt. Zudem kann das Arbeitsverhältnis so sehr in Mitleidenschaft gezogen werden, dass der Mitarbeiter kündigt.

Doch auch für den Manager selbst kann dies negative Folgen haben.

Micromanagement schadet den betroffenen Managern mindestens genauso

Micromanager sehen sich häufig als die größten Experten in ihrem Team oder Firma und bestätigen dies damit, Aufgaben häufig selbst zu übernehmen. Das führt zu erhöhter Arbeitsbelastung und damit zu weniger Zeit für die eigentlichen Führungsaufgaben. Hierunter leiden letzten Endes nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch das gesamte Unternehmen.

Warnhinweise, dass Micromanagement bei Ihnen in der Firma vorkommt

Woran lässt sich jetzt also Micromanagement feststellen? Wenn Sie systematisch vorgehen wollen, gibt es zwei allgemeine Warnzeichen, die helfen können das Problem zu erkennen. In beiden Fällen empfiehlt es sich, das Gespräch zu suchen und dies zu protokollieren, um Regelmäßigkeiten feststellen zu können.

  • Hohe Turnover Rate: Wenn es in einer bestimmten Abteilung oder in einem Team eine auffällig hohe Kündigungsrate gibt, so kann dies ein Hinweis sein, dass die entsprechende Führungskraft ein Micromanager ist. Sollte sich Ihr Verdacht verstärken, so empfiehlt es sich, bei den ehemaligen Mitarbeitern gezielt nachzufragen. Bekommen Sie hier vermehrt ähnliches Feedback, haben Sie einen konkreten Handlungsbedarf identifiziert.
  • Niedrige Performance: Ist die Performance und die Motivation innerhalb einer Abteilung schlecht, kann dies ebenfalls auf das Verhalten eines Micromanagers zurückgeführt werden. Auch hier bietet es sich an, das offene Gespräch mit den betroffenen Mitarbeitern zu suchen und nach der Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten zu fragen.

Die Mitschriften aus beiden Gesprächen können Sie im Anschluss systematisch auswerten und auf Auffälligkeiten untersuchen. Um Ihren Blick vorab zu schärfen, folgt im nächsten Blogbeitrag eine Liste an Verhaltensweisen auf die Sie achten können. Dies kann helfen, das Problem möglichst effektiv zu lösen. Zudem zeigen wir Lösungsmöglichkeiten auf, wie Sie Micromanagement aus Ihrem Unternehmen nachhaltig verbannen. Daher unbedingt wiederkommen, es wird sich für Sie lohnen. 

Erstellt von Simon Müller am 30.09.2021 um 10:09 Uhr